Vereinsbrief von HGO Vogl

HGO Werner Vogl richtet sich an die Vereine.

Sehr geehrte Vereinsvertreter!

Liebe Funktionärskollegen!


Wie uns bereits bei unseren Sommersitzungen klar war, ist diese Saison 2020/21 eine wirkliche Herausforderung!

Mit großer Begeisterung und Enthusiasmus wurde die Erlaubnis zur Wiederaufnahme des Spielbetriebes aufgenommen und viele von euch haben sich wirklich bemüht, allen Auflagen und Vorschriften gerecht zu werden.

Leider hat nun diese positive Stimmung in den letzten Wochen stark gelitten, besonders die Einschränkungen der Niederösterreichischen Landesregierung ab oranger Ampelfarbe, haben uns nun schwer zugesetzt.

Die Proteste vieler von uns wurden zwar gehört, aber leider wurden die Maßnahmen nicht zurückgenommen und angesichts der aktuellen Infektionszahlen, wird dies in absehbarer Zeit nicht erfolgen, so realistisch müssen wir sein.

Wenigstens konnte unsere Verbandsspitze eine kleine Abfederung erreichen, indem jetzt immerhin, nach Erfüllung einiger Kriterien, wenigstens eine Entschädigung für die Durchführung eines "Geisterspieles" beantragt werden kann.

Andererseits wurde vom Niederösterreichischen Fußballverband auch die Möglichkeit geschaffen, ein Heimspiel in einem orangen Bezirk aus wirtschaftlichen Gründen abzusagen.

Dies wurde auch schon sehr oft in Anspruch genommen.


Nach der Unterbrechung des Spielbetriebes in den Landesverbänden Burgenland und Salzburg und nach unzähligen Gesprächen, habe ich nun bei meinen Kollegen in anderen Regionen unseres Verbandsgebietes erhoben, ob diese Maßnahme nicht auch für uns das beste wäre.

Dabei musste ich feststellen, dass diesbezüglich keine einheitliche Stimmung vorherrscht!

Einzelne Klassen und Regionen, sogar unbedingt die Herbstmeisterschaft, allen Widrigkeiten zum Trotz, durchziehen wollen.

Deshalb möchte ich nochmals allen Verantwortlichen, die bislang "Geisterspiele" kategorisch abgelehnt haben, einige Szenarien aufzeigen, was auf sie zukommen könnte.

Leider haben wir auch noch zu allem Unglück, einen ungewöhnlich nassen Herbst und so sind einige Plätze bereits jetzt schwer zu bespielen.

Dazu kommt, dass momentan wenig Aussicht besteht, dass Bezirke zumindest auf gelb zurückgestuft werden, was die Motivation noch weiter dämpft.

Auch die unklare Situation mit unseren Gastspielern aus unseren Nachbarländern führt zu Problemen.

Angesichts der äußeren Gegebenheiten, die der Spätherbst nun mal mit sich bringt, ungemütliche Temperaturen, weniger Zuschauer im November, kommen ja auch noch die erschwerenden Auflagen für die Bewirtung hinzu, weshalb wahrscheinlich so manche Vergütung für ein Geisterspiel sogar mehr ausmachen wird, als der Umsatz bei einem ein Spiel um diese Zeit, in vergangenen Jahren.

Natürlich ist mir schon klar, ein Heimspiel ist ein Event für die Mitglieder und Freunde des Sportvereines, Patronanzgeber möchten sich vor Publikum präsentieren, Werbetafeln und Einschaltungen in Matchprogrammen, sollen vom Zuschauer wahrgenommen werden, das sind lauter berechtigte Argumente um ein "Geisterspiel" abzulehnen.

Einzig mit dem Hinweis, auf die Ausgaben die für die Spieler aufgewendet werden müssen, wird man in unseren unterklassigen Amateurligen, kein Verständnis finden.

 

Aus jetziger Sicht, dürfte es also momentan zu keiner Unterbrechung kommen und das Ziel bleibt, eine reguläre Meisterschaft mit Hin-und Rückrunde zu absolvieren.

Um dies zu erreichen, wurde ja jetzt schon festgelegt, Nachtragsspiele bis am Feiertag 8.12.2020 anzusetzen und bereits ab dem Wochenende 14.2.2021 wieder mit Pflichtersatzterminen fortzufahren, zu einer Zeit, wo einige erst mit der Frühjahrsvorbereitung starten.

Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass es möglicherweise zu einer Änderung der Sichtweise kommt, und wegen der Vergütung, es zu einer Verpflichtung zu Geisterspielen kommt.

Minimalziel bleibt natürlich, eine komplette Hinrunde zusammenzubringen und erst mit der Rückrunde zu starten, wenn alle Vereine alle Hinrundenspiele absolviert haben.

In Anbetracht der momentanen Absageflut, kann das dazu führen, dass wir für das Frühjahr keinen einheitlichen Meisterschaftsstart festlegen können und uns dadurch jegliche Planungssicherheit abhanden kommt.

Das könnte auch nach sich ziehen, dass ein Verein wochenlang warten muss um ein Spiel austragen zu können, da andere Vereine nicht nachkommen und aus welchem Grund auch immer, die gesamte Klasse blockieren.

Mehrbelastung und viele Verletzungen können die Folge sein, wenn dann Vereine dazu verpflichtet werden, fällige ausständige Spiele, die andere Vereine daran hindern wieder zu spielen, zum Beispiel auf einem neutralen Kunstrasenplatz auszutragen, möglicherweise im Mittwoch / Sonntag Rhythmus - und gänzlich ohne Einnahmen!

  

Also jetzt auf Absagen zu setzen, kann im weiteren Verlauf sowohl wirtschaftlich als auch sportlich, sehr wohl auch noch weit negativere Folgen haben, als jetzt ein oder zwei "Geisterspiele" zähneknirschend zu veranstalten, um zu verhindern, dass auch diese Saison wieder nicht gewertet werden kann und im Frühjahr in einem endgültigen Terminchaos versinkt.

Es bleibt natürlich jedem Verein überlassen, momentan so zu reagieren, wie es den derzeitigen Vorschriften entspricht.

Nur es sollte dann im Frühjahr kein Aufschrei kommen, wenn dann noch unpopulärere Maßnahmen gesetzt werden müssen, um doch noch diese Meisterschaft zu retten.

 

Mit sportlichen Grüßen

Werner Vogl

Hauptgruppenobmann Waldviertel

 

 

 

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